Khan Tengri

Der Khan Tengri – Himmelherrscher des Tian Shan

Der Khan Tengri galt lange Zeit als der höchste Berg des Tian Shan Gebirge. Erst 1944 hat man festgestellt, dass der rund 20 km entfernte Pik Pobeda (heute: Dschengisch Tschokusu) noch etwas höher gelegen ist. Die Höhe des Khan Tengri beträgt 7010 Meter, was ihn zum niedrigsten und zugleich nördlichsten 7000 Meter Gipfel macht. Die obersten 15 Meter bestehen allerdings aus einer Eiskappe, sodass der Felsgipfel „nur“ eine Höhe von 6995 Metern hat.

Der Gipfel des Khan-Tengri bildet die Grenze des Dreiländerecks von Kirgisistan, Kasachstan und China. Dadurch gilt er als der höchste Gipfel Kasachstans und als dritthöchster Gipfel von Kirgisistan. Zu einem Teil liegt er auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und ist somit einer von fünf Gipfeln, die man für den begehrten Schneeleoparden-Orden besteigen muss.

 

Besteigungsgeschichte des Khan Tengri

Der Zugang zum Khan Tengri wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom deutschen Geographen Gottfried Merzbacher entdeckt. Allerdings dauerte es bis 1931, ehe die Erstbesteigung einer 3-köpfigen Seilschaft gelang. Zu den Erstbesteigern gehören:

  • Michail Timofejewitsch Pogrebezki
  • Boris Tjurin
  • Franz-Josef Sauberer

Sie wählten für ihren Aufstieg die in Kirgisistan gelegene Südseite und sind über diese in die Westflanke eingestiegen. Diese Route stellt den heutigen Normalweg dar. Sie bietet einen einfachen Einstieg in die Westflanke, allerdings haben sich hier schon einige schwere Lawinenunglücke ereignet. Der sicherere, aber anspruchsvollere Einstieg, ist über die Nordroute möglich.

Im Laufe der Jahre folgten viele weitere Besteigungen über verschiedene Routen. So haben sich dem Normalweg auch Besteigungen über den sichelähnlichen Südwestgrat, den Ostgrat sowie die Südwand ereignet. Zu den spektakulärsten Routen zählt mit Sicherheit der Weg durch die rund 3000 Meter hohe Nordwand. Hier gelang Pawel Schabalin und Iljas Tuchwatulin 2005 eine eindrucksvolle Besteigung im Zweimann-Alpinstil.

Auch Winterbesteigungen sind am Khan Tengri möglich, wenngleich sie nochmal um einiges anspruchsvoller sind. Die erste Winterbesteigung von der kasachischen Seite gelang am 7. Februar 1992 einem Team um Valery Khrichtchatyi. Gut dokumentiert ist eine Winterbesteigung durch Sergey Seliverstov, Aleksey Usatyh, Semen Dvornichenko und Michail Danichkin. Sie erreichten am 26. Januar 2017 den Gipfel und haben die gesamte Anreise, den Aufstieg zum Khan Tengri sowie eine Besteigung des Pik Pobeda im Rahmen der selben Expedition auf Video festgehalten.

 

Zahlen, Daten, Fakten zum Berg

Höhe:

7010 m (ohne Kuppe 6995 m)

Erstbesteigung:

1931

Prominenz - Schartenhöhe

Prominenz / Schartenhöhe:

1685 m Abstieg auf 5310 m hohe Scharte

Dominanz:

19,88 km zum Dschengisch Tschokusu

Bergkette - Gebirge

Bergkette / Gebirge:

Tengritoo im zentralen Tian Shan

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